Der Gesetzgeber stellt hohe Anforderungen an Verpackungen für Lebensmittel und Arzneien. Sicherheits- und Hygienestandards müssen eingehalten werden, darüber hinaus darf das Verpackungsmaterial keine potenziell schädlichen Stoffe an das enthaltene Produkt abgeben.
Produktschutz, Genauigkeit und Informationen sind im Verpackungsbereich in der Pharmazie von primärer Wichtigkeit. Durch den enormen Fokus auf den Produktschutz gibt es spezifische Anforderungen und Richtlinien an das eingesetzte Kunststoffmaterial. Vor allem hängt die Materialauswahl der Produktverpackung mit der Zusammensetzung der Pharmazeutischen Stoffe zusammen und muss jeweils an die Besonderheiten angepasst werden. Für die Pharmaindustrie gilt zusätzlich die Pflicht zur Serialisierung und Versiegelung, um Fälschungen schließen.
Zwar werden Pharmaunternehmen anders als Lebensmittelproduzenten weniger von Konsumenten unter Druck gesetzt was die Nachhaltigkeit von Verpackungen angeht, dadurch dass Patienten Medikamente schließlich nicht nach der Verpackung kaufen.
Nachhaltigkeit beinhaltet allerdings verschiedene Aspekte, die einander durchaus widersprechen können.
Zunächst einmal sollten Unternehmen für sich festlegen, welche Nachhaltigkeitsziele sie hauptsächlich verfolgen wollen. Konzepte für Verpackungen sollten sich in diese Gesamtstrategie einfügen. Sind die Ziele klar, sollten Unternehmen überprüfen, wo sie aktuell stehen und welche Schritte notwendig sind, um die gesteckten Ziele zu erreichen.
Rezyklate kommen derzeit als Primärverpackung für Lebensmittel und Pharmazeutika ohnehin noch nicht in Frage:
„Das Risiko, dass im Rezyklat Verunreinigungen enthalten sind, ist viel zu groß“.
Auch wenn Pharmaunternehmen und Lebensmittelproduzenten Recyclingmaterialien nicht selbst verwenden können, können sie viel zur Recyclingfähigkeit ihrer Primärverpackungen beitragen. So lassen sich etwa Monomaterialien weitaus leichter recyceln als Verbundstoffe und sollten daher bevorzugt eingesetzt werde. Nur so kann man dem Ziel der Kreislaufwirtschaft entgegenwirken. Effektive Ansatzpunkte für mehr Nachhaltigkeit im Verpackungsbereich sind eine verbesserte Recyclingfähigkeit der Verpackung und ein intelligentes Abfallmanagement in der Abfüllung.
Im Jahr 2021 soll der europäische Verpackungsumsatz im Gesundheitsbereich einen geschätzten Wert von 1,4 Mrd. EUR haben, wovon etwa 50 % auf Blister Verpackungen entfallen.
Beispiel einer nachhaltigen Verpackung im Bereich Pharmazie ist die Einführung von Blister Verpackungen aus Monomaterial. Herkömmlich Blister Verpackungen bestehen in der Regel zu einem Teil aus Aluminium oder PVC und zum anderen Teil aus einer Tiefziehfolie. Diese Kombination aus Materialien ist für unsere Umwelt und dem Recyclingprozess ein No-Go. Die traditionelle Blister Verpackung zieht viele Nachteile mit sich wie z.B. die nicht Wiederverwertung der Materialien, die Verbrennung der Produkte und damit einhergehende Umweltverschmutzung. Aus diesem Grund haben die herkömmlichen Blister keine Zukunft und werden von der nachhaltigen Alternative aus Monomaterialien abgelöst.
Aktuell steigt die Nachfrage nach pharmazeutischen Blister Verpackung die aus der umweltfreundlichen Alternative Polypropylen (PP; Monofolien) hergestellt werden und welche die Kreislaufwirtschaft fördern.
Zusätzlich ist die Monomaterial Verpackung nicht nur wegen ihrer umweltfreundlichen Eigenschaften eine gute Alternative, sondern auch wegen der hohen Transparenz, Wandstärkenverteilung und der Barriere Eigenschaften, welche ideal gegen Feuchtigkeit sind. Somit kann die Qualität der Produkte sichergestellt werden. Die nachhaltige Alternative schneidet sogar bei der Interseroh mit einer Bewertung von „sehr gut“ ab.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das Nutzen von PP-Folie die technischen Verpackungseigenschaften der herkömmlichen Option widerspiegeln, jedoch den Aspekt der Nachhaltigkeit unterstreichen und somit langfristig die ideale Lösung zur Kreislaufwirtschaft sind.