Verpackungen zu vermeiden hat oberste Priorität, sofern dadurch nicht der ökologische Fußabdruck des Produkts zunimmt (zum Beispiel durch mehr Lebensmittelabfälle bei weniger/anderer Verpackung)
Alle nicht vermeidbaren Verpackungen sollten auf einem effizienten und effektiven Ressourcenmanagement basieren und damit möglichst lange nutzbar, wiederverwendbar und hochwertig recycelbar sein.
Das Material und Produktdesign sollte konsequent so gestaltet sein, dass keine toxischen Wirkungen entlang der Wertschöpfungskette auftreten und die unbedenkliche Folgenutzung sichergestellt ist.
Wo es sinnvoll und möglich ist, sollten Sekundärmaterialien oder Alternativen zu fossil basiertem Primärmaterial eingesetzt werden.
Flaschen aus High Density Polyethylen (HDPE) und Polyethylenterephthalat (PET), gehören zu den Verpackungen, die europaweit schon am längsten systematisch gesammelt, sortiert und recycelt werden.
Anders als bei den Flaschen, ist bisher kaum eine andere Verpackung recyclingfähig entworfen wurden, da hier insbesondere der Zielkonflikt zwischen Lebensmittelhaltbarkeit und recyclingfähigem Verpackungsdesign eine große Herausforderung darstellt.
Die Investitionen sind für Recycler ökonomisch nicht attraktiv, da der Mischpreis, den sie für hoch und minderwertige Rezyklate erzielen, zuzüglich der Beteiligungsgebühr der dualen Systeme nicht zur Finanzierung ausreicht.
Ein weiterer Grund für den geringen Rezyklateinsatz ist, dass das einzige von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zugelassene Rezyklat für Lebensmittelverpackungen, derzeit das Polyethylenterephthalat (PET), aus dem Einwegpfandsystem stammt. (Wie oben beschrieben)
Eine zirkuläre Verpackungsindustrie muss europäisch gedacht werden
Nach Anforderungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) darf für Lebensmittelverpackungen derzeit nur Rezyklat aus dem geschlossenen Pfandflaschenstrom genutzt werden. Eine Abdrift von Sekundärmaterial aus einem funktionierenden Kreislauf in Verpackungen, für die es derzeit keine Recyclingoptionen gibt, gilt es künftig zu vermeiden. Zudem sollten für die Zukunft Mechanismen und Strategien ausgearbeitet werden, wie weitere Rezyklate als Sekundärrohstoff für den Lebensmittelkontakt zugelassen werden können.
Die folgende Abbildung verdeutlicht, dass in Deutschland vor allem Polyethylen (Low Density Polyethylen (LDPE) – und High Density Polyethylen (HDPE)), Polypropylen (PP) und Polyethylenterephthalat (PET) verarbeitet wurden; sie decken etwa achtzig Prozent der Gesamtmenge ab. Insbesondere PET findet dabei fast nur in Verpackungen Anwendung.
Welches die beste Verpackungsalternative für ihr Produkt ist, sind jedoch Einzelfallbewertungen nicht praxistauglich. Erstens müsste für alle potenziellen Verpackungstypen (und deren potenzielle Infrastruktur) eine Ökobilanzierung durchgeführt werden.
Ein Haupthindernis für die Kreislaufschließung ist, dass die Recyclingfähigkeit von Verpackungen noch zu wenig berücksichtigt, wird. Im Design als auch in Fertigung. Materialverbundstoffe beherrschen immer noch den Markt und bringen die Kreislaufwirtschaft keineswegs voran.
Trotz verstärkter Bemühungen, das duale System bekannter und verständlicher zu machen, ist die Fehlwurfquote der “Post-Consumer” Verpackungsabfälle hoch. Das mindert zum einen die Rezyklatqualität, zum anderen gehen dem dualen System erhebliche Mengenströme verloren, die potenziell recyclingfähig wären, aber durch die Entsorgung im Restmüll verbrannt werden. Die Sortierung in Haushalten sollte hierzulande zukünftig vollständig nach Materialien statt nach der Finanzierung der Entsorgung erfolgen.
Chemisches Recycling und biobasierte Kunststoffe können eine Lösung sein, wenn sie gegenüber fossil basierter Neuware ökologisch sinnvoll sind. Um dies sicherzustellen, müssen Energiebilanzen erstellt, Emissionen geprüft, Gesundheitsrisiken analysiert und die Umweltbilanz im industriellen Maßstab gesehen werden.
Doch selbst hier sollte man vorher analysieren, ob diese Lösung wirklich nachhaltiger ist.
Wir haben noch einen weiten Weg zu einer erfolgreichen Kreislaufwirtschaft, dennoch sollten sich Firmen lieber früher als später um das Thema kümmern und deren Produktportfolio demnach aufrüsten und verändern. Veränderungen und Regelungen werden kommen, um die Zirkularität von Verpackungen weiter voranzubringen.